31.01.11 Montag, 20.00 h

Angelika Overath: Alle Farben des Schnees

Moderation: Katrin Hillgruber (Freie Literaturkritikerin)

Viele Menschen träumen davon, an ihren liebsten Ferienort ziehen zu können: Filialleiterin an der Punta Cana, Bibliothekar auf Djerba, Börsenmakler auf Capri. Die Autorin Angelika Overath hat es aber auch tatsächlich gemacht, samt Familie. Sie zog in die Berggemeinde Sent im Unterengadin. Overath, ohnehin eine ausgezeichnete Chronistin (NZZ) und Autorin („Flughafenfische“), übte sich fortan darin, auf alles, was ihr zustieß, augenblicklich mit Sprache zu reagieren. In Notaten begann sie, Augenblicke des Alltags festzuhalten. Zunehmend aber erwies sich Sent, das Dorf der Auswanderer und Zurückgekommenen, als ein Kristallationspunkt für Fragen nach Heimat und Fremde. Und in den Sehnsüchten der Feriengäste brachen sich die Lebensentwürfe einer globalisierten Welt. Zugleich hieß es, rätoromanisch zu lernen. Und Overath konnte dies am besten, indem sie einfache Gedichte auf Vallader zu schreiben begann. „Poesias dals prüms pleds“, Gedichte aus ersten Wörtern. „Alle Farben des Schnees“ (Luchterhand) ist ein Tagebuch der Fiktionen, die das wacklige Geländer der Fakten prüfen.

Eintritt 5 / 3 Euro / Karten bestellen

2011