Matthias Beltz

"Das ganze Grundgesetz besteht ja überwiegend aus Angst vor der Demokratie"

Öffnungszeiten:
wochentags nach Vereinbarung
Anmeldung: Sekretariat unter 069 – 75 61 84 10
Eintritt frei

Ein Raum unsentimentalen Erinnerns im Frankfurter Literaturhaus (Obergeschoss) als ständige Installation, ausgestattet von Tobias Rehberger und Michael Callies, der Persönlichkeit und dem Wirken des Frankfurter Kabarettisten und Schriftstellers Matthias Beltz (1945 – 2002) gewidmet.

Für Matthias Beltz war Frankfurt am Main seit der politisch brisanten Zeit der Studentenbewegung über viele Jahrzehnte hinweg Lebensmittelpunkt und Inspirationsheimat - nicht zuletzt wegen der hier bis heute immer noch lebendigen Nachwirkung der „Kritischen Theorie“.

Auf Initiative seiner Witwe Christiane Meyer-Thoss wurde zusammen mit dem Literaturhaus und dem 2003 gegründeten Verein Matthias Beltz e.V. über die Idee der Einrichtung einer öffentlich zugänglichen Mediathek und Materialien- und Büchersammlung von Beltz’ Schaffen im neueröffneten Frankfurter Literaturhaus nachgedacht. Nachdem die „Stiftung Archiv der Akademie der Künste“ in Berlin den gesamten schriftlichen Nachlass des Künstlers als Schenkung zur Archivierung erhalten hat, wollte man sich in Frankfurt auf den Bühnenkünstler, Erfinder von Talkshows, Variété-Conférencen und Radiosendungen konzentrieren.

Mit Unterstützung des Vereins und anderer Förderer wurde fast das komplette private Archiv mit Video- und Audiobändern von Beltz aus seinem Nachlass durch professionelle Digitalisierung gesichert. Eine repräsentative Auswahl steht somit den an lebendiger politischer Zeit- und Stadtgeschichte interessierten Bürgern in der neu errichteten „Mediathek“ zur Verfügung.

Der in Frankfurt lebende und seit 2001 an der Städelschule als Professor tätige Künstler Tobias Rehberger gehörte zum weiteren Freundeskreis von Matthias Beltz und konnte als „Ausstatter“ für diesen Raum gewonnen werden. Gemeinsam mit dem Kunstliebhaber und Wahlbelgier Michael Callies und Christiane Meyer-Thoss hat er Fotos und Plakate ausgewählt, sie für den Raum arrangiert, sowie die notwendigen Möbel ausgesucht und bearbeitet. Rehbergers Raum-Konzept folgt der Vorstellung von einem „gemütlichen, romantischen Studierzimmer“ des intellektuellen Bühnenkünstlers, dessen Mobiliar - in den Raum gezogen - sein Pathos abgibt und Distanz gewinnt: „Gesammelte Untertreibungen“.

Die Kosten für die Ausstattung und Gestaltung des Raums wurden vom Matthias Beltz e.V. übernommen; ebenso stiftete der Verein die Abspielgeräte, den Monitor, DVD- und CD-Spieler, unterstützt von der Fraport AG. Der Raum wird auch für andere kleinere Veranstaltungen genutzt, soll keiner Huldigung und heiligen Andacht in Zusammenhang mit Matthias Beltz dienen. Das Projekt „Gesammelte Untertreibungen - Mediathek Matthias Beltz“ wurde gefördert vom Magistrat der Stadt Frankfurt und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

www.matthiasbeltz.de