Eckhart Nickel & Anna Yeliz Schentke, Jakob Nolte & Amanda Lasker-Berlin
Manja Präkels & Jan Brandt, Zsuzsa Bánk & Britta Boerdner
Thomas von Steinaecker & Julia Wolf
Isabelle Lehn & Jochen Schmidt
Mariana Leky & Lukas Rietzschel
Katharina Adler & Daniel Wisser

ACHT ORTE – Acht Autor*innen

Begegnungen zwischen Literatur und Architektur

Von der Jahrhunderthalle ganz im Westen Frankfurts bis zur Riederwaldsiedlung im Frankfurter Osten, von allseits bekannten, nahezu auratischen Orten wie der Kleinmarkthalle oder dem Nitribitt-Haus zu weniger vertrauten und noch weitgehend unbeschriebenen Plätzen wie dem Europa-Viertel, vom kleinen Kristallisationspunkt Paternoster im I.G. Farben-Haus zum vielschichtigen Bahnhofsviertel: Acht deutschsprachige Autor*innen nehmen bekannte und noch zu entdeckende Orte und Viertel Frankfurts schreibend in den Fokus.

Das Literaturhaus Frankfurt und das Deutsche Architekturmuseum haben diese Begegnungen zwischen Literatur und Architektur unter dem Titel ACHT ORTE angestoßen und so einen Dialog zwischen Ort und Autor*in, zwischen Stadt und Betrachter*in eröffnet. „An dem Projekt reizt mich die Möglichkeit der literarischen Auseinandersetzung mit einer mir bekannten Umgebung im urbanen Raum, der für mich bisher in erster Linie einen funktionalen Charakter hatte“, so die Frankfurter Autorin Anna Yeliz Schentke. Die anderen Autor*innen sind: Zsuzsa Bánk, Britta Boerdner, Jan Brandt, Amanda Lasker-Berlin, Eckhart Nickel, Jakob Nolte, Manja Präkels.

„Das Architekturmuseum ist ein Wissensspeicher voller Geschichten und Erfahrungen. Wir haben unsere Best-of-Liste der für uns interessantesten Orte der Stadt zusammengestellt, jetzt freuen wir uns auf die Reaktionen der Autor*innen. Von denen einige ihre eigenen Favoriten mitgebracht haben“, sagt Oliver Elser, Kurator des Deutschen Architekturmuseums (DAM). Ihre literarischen Ortsbetrachtungen präsentieren die Autor*innen in vier Premierenlesungen zwischen November 2023 und September 2024 im DAM. Jede Veranstaltung beginnt mit einer gemeinsamen Busfahrt zu den ausgewählten Orten. „Mit Literatur erreicht man Stellen, da kommt man mit dem Internet gar nicht ran. Mit den Autorinnen und Autoren, die wir für ACHT ORTE gewinnen konnten, kurven wir gemeinsam mit dem Bus durch Frankfurt und schauen auf Reizendes dieser Stadt“, so Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses Frankfurt.

Im Frühjahr 2025 erscheinen alle Texte der ACHT ORTE in einer Publikation bei Henrich Editionen. Die Buchpremiere mit allen Autor*innen findet zum Abschluss des Projekts am
04.03.2025
im Literaturhaus statt.

ACHT ORTE im Deutschen Architekturmuseum:

22.11.2023 DAM Ostend
Eckhart Nickel – Campus Bockenheim
Anna Yeliz Schentke – Paternoster I.G. Farben-Haus

30.01.2024 DAM Ostend
Amanda Lasker-Berlin – Riederwaldsiedlung
Jakob Nolte – Kleinmarkthalle

23.04.2024 DAM Ostend
Zsuzsa Bánk – Bar in der Jahrhunderthalle
Britta Boerdner – Europaviertel

10.09.2024 DAM Museumsufer
Jan Brandt – Nitribitt-Haus
Manja Präkels – Bahnhofsviertel

Veranstaltungen im DAM:
Start der Bustour: 18 Uhr // Veranstaltungsbeginn: 19.30 Uhr

Buchpremiere im Literaturhaus Frankfurt:
04.03.2025, 19.30 h: Epilog und Premiere: Das Buch ACHT ORTE und die acht Autor*innen

Veranstaltungsorte:
DAM Ostend, Henschelstraße 18, 60314 Frankfurt / Main
DAM Museumsufer, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt / Main
Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt / Main

ACHT ORTE ist ein Projekt des Literaturhauses Frankfurt mit dem Deutschen Architekturmuseum mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation und des Kulturamtes Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit hr2-kultur. In Zusammenarbeit mit hr2-kultur, dem Kulturradio des Hessischen Rundfunks: Vom 20. bis 23.11. werden jeweils um 9.04 h und um 14.30 h die Texte von Eckhart Nickel, Anna Yeliz Schentke, Amanda Lasker-Berlin und Jakob Nolte auf hr2-kultur gesendet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ACHT VISIONEN

Zukunft. Arbeit. Literatur.

„Die Literatur war schon immer ihrer Zeit voraus.“ Doch gilt dies auch noch in Zeiten einer weltweiten Pandemie? Ob Thomas Morus 1516 in „Utopia“ oder Aldous Huxley 1932 in „Schöne neue Welt“ – schon immer haben Autorinnen und Autoren ihren literarischen Blick auf die Zukunft gerichtet und gefragt, wie unsere Welt, unsere Gesellschaft, aussehen könnte. Genau diese Frage stand am Anfang des Projekts „Acht Visionen. Zukunft. Arbeit. Literatur“, das 2019 vom Literaturhaus Frankfurt und dem Museum für Kommunikation Frankfurt ins Leben gerufen wurde. Diese Frage ist derzeit spannender denn je, denn mit Homeoffice, Homeschooling und anderen hybriden Arbeitsweisen hat die Zukunft der Arbeit im digitalen Transformationsprozess durch die Corona-Krise über Nacht begonnen, beginnen müssen. Und eventuell sogar die Literatur überholt. Welch unterschiedlich literarische Blicke in die Zukunft die acht Autorinnen und Autoren Katharina Adler, Isabelle Lehn, Mariana Leky, Lukas Rietzschel, Jochen Schmidt, Thomas von Steinaecker, Daniel Wisser und Julia Wolf geworfen haben, lässt sich jetzt im Buch 8 Autoren. 8 Fiktionen. Acht Visionen“, herausgegeben von Hauke Hückstädt und Dr. Helmut Gold, nachlesen.

„Dies ist kein Buch über eine Krise. Diese »Acht Visionen« ragen aber in eine Krise hinein. Wir haben Kontaktverbot. Und das hätte eine mögliche Szenerie für eine der Visionen sein können, die Beschreibung einer heruntergekühlten Arbeitswelt, in der man einander nur noch virtuell begegnen darf. Die entworfenen Visionen, denen wir im Buch begegnen, sind in Summe eher kritischer Apparat. Also vielmehr Skepsis, Analyse und Überspitzung anstatt Jubelstimmung, Technologieglaube und Fortschrittsdoktrin“, so Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhaus Frankfurt e.V.

Aufgerufen waren die acht Autorinnen und Autoren zu einem Dialog zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen Realität und Fiktion, zwischen Kommunikation und Literatur. Thomas von Steinaecker formuliert seine Teilnahme an dem Projekt so: „Über die Dinge, die mir wichtig sind, kann ich mir nur klar werden, wenn ich eine Geschichte über sie erfinde.“ Daniel Wisser führt aus: „In einem Großteil der literarischen Werke verschwindet die Arbeit der Protagonist*innen, das Projekt Acht Visionen hingegen will Arbeit in der Literatur sichtbar machen und sie in die Zukunft weiterdenken.“

Thematisch inspiriert wurden die Visionen von dem Projekt „Leben & Lernen X.0. Digitale Bildung – Unsere Zukunft“, welches das Museum für Kommunikation 2017 angestoßen hat. „Eine bemerkenswerte Überraschung war für mich bei dem Projekt »Acht Visionen«: Dass der Blick nach vorne oft mit dem Blick zurück verbunden ist“, so Dr. Helmut Gold, Direktor des Museums für Kommunikation. Und weiter: „In den Texten der Autorinnen und Autoren werden Relikte aus der Jugendzeit in Verbindung gebracht mit gegenwärtigen und zukünftigen Diskussionen. Das ist genau das, was wir im Museum für Kommunikation unter Storytelling versuchen: Geschichte und Geschichten zu erzählen, die in den Objekten schlummern, in Dialog treten mit der Gegenwart und Zukunft wie bei den Leseabenden.“

Sechs der acht Autorinnen und Autoren trafen zwischen September 2019 und Februar 2020 im Museum in Premierenlesungen auf ihr Publikum. Jeweils am darauf- folgenden Vormittag bot das Junge Literaturhaus Schulklassen die Möglichkeit, die Autoren zu ihren Visionen zu befragen. Diese Gespräche wurden von Museumspädagogen geleitet.

Die Buchpremiere musste aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr -auf Juni 2021 - verschoben werden.

Informationen zur Publikation

„8 Autoren. 8 Fiktionen. Acht Visionen. Zukunft. Arbeit. Literatur“
Texte von Katharina Adler, Isabelle Lehn, Mariana Leky, Lukas Rietzschel, Jochen Schmidt, Thomas von Steinaecker, Daniel Wisser und Julia Wolf
Herausgegeben von Hauke Hückstädt und Helmut Gold
Preis: 12 Euro // ISBN 978-3-96320-029-8
Erscheinungstermin: 15.06.2020 // Verlag Henrich Editionen

Informationen für die Presse:
Presseinformation Publikation, Presseinformation Projekt, Autorenbiografien, Flyer

ACHT VISIONEN ist ein Projekt des Literaturhauses Frankfurt mit dem Museum für Kommunikation in Zusammenarbeit mit hr2-kultur. Gefördert von „experimente#digital“, der Kulturinitiative der Aventis Foundation, sowie dem Kulturamt Frankfurt am Main.