26.11.12 Montag, 19.30 h

ZeitBrüche – Diagnosen zur Gegenwart

Wandel der Erziehung – Wandel der Psyche?
Martin Altmeyer, Martin Dornes, Gertrud Nunner-Winkler, Barbara Sichtermann
Gesprächsleitung: Peter Kemper (hr2-kultur)

Vom Befehlshaushalt zum Verhandlungshaushalt – so lautet eine Formel zur Beschreibung der tiefgreifenden Veränderungen seit Ende der 1960er Jahre. Der Rückgang der Gewalt in den Eltern-Kind-Beziehungen und die verstärkte emotionale Hinwendung zu den Kindern und Jugendlichen gelten allgemein als Fortschritt. Zugleich aber verbinden sich mit den liberalisierten Erziehungs- und Sozialisationspraktiken auch Befürchtungen. Im Zusammenspiel mit anderen Faktoren – Patchworkfamilie, Zeitknappheit, Leistungsdruck, Medienkonsum – zeichnen Forschung und Feuilleton das bedrohliche Szenario fehlender Grenzen und zunehmender Verhaltensstörungen. Inwieweit führt der Wandel in der Erziehung zu einer freieren Entfaltung der Persönlichkeit, inwieweit macht er verletzlich, krank und orientierungslos? Darüber diskutieren der klinische Psychologe und Publizist Martin Altmeyer, der Soziologe und Entwicklungspsychologe Martin Dornes (IfS, Goethe-Universität), die Soziologin Gertrud Nunner-Winkler (Maximilian-Universität, München) sowie die Schriftstellerin und Publizistin Barbara Sichtermann.

Eine Veranstaltung von Institut für Sozialforschung (IfS) in Kooperation mit hr2-kultur und Literaturhaus Frankfurt

2012