22.05.23 Montag, 19.30 h

Nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis 2023 – Judith Kohlenberger: „Das Fluchtparadox. Über unseren widersprüchlichen Umgang mit Vertreibung und Vertriebenen“

Moderation: Viktor Funk
Hybridveranstaltung

„Equal rights, fair play, justice, are all like the air; we all have it or none of us has it.”

Dieses Zitat der amerikanischen Schriftstellerin Maya Angelou stellt Judith Kohlenberger ihrem Appell für eine menschliche Asyl- und Integrationspolitik voran. Die Wiener Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin ist dem Gedanken, dass man Grundrechte nicht einfach für die einen abbestellen kann, während sie für die anderen weiter gelten in ihrem herausragenden Buch „Das Fluchtparadox“ (Kremayr & Scheriau) nachgegangen. Flucht ist ein Widerspruch: Man will bleiben, muss aber weg. Man sucht Sicherheit, muss dafür aber sein Leben aufs Spiel setzen. Man muss Recht brechen, nämlich „illegal“ Grenzen passieren, um zu seinem Recht auf Asyl zu kommen. Bereits im Januar ist Judith Kohlenberger in Österreich mit dem „Preis für das Wissenschaftsbuch des Jahres 2023 in der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaft“ ausgezeichnet worden, jetzt steht sie außerdem auf der Nominierungsliste des Deutschen Sachbuchpreises. Ins Gespräch tritt sie heute Abend mit dem Autor und Politikredakteur Viktor Funk, der letzten Herbst seinen Roman „Wir verstehen nicht, was geschieht“ – Briefe aus dem russischen Gulag – im Literaturhaus vorgestellt hat.

Der Deutsche Sachbuchpreis ist mit insgesamt 42.500 Euro dotiert und wird am 1. Juni verliehen. Nominiert sind von den über 200 eingereichten Titeln neben Judith Kohlenberger auch:

Omri Boehm, Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität (Propyläen)
Teresa Bücker, Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit (Ullstein)
Ewald Frie, Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland (C.H.Beck)
Meron Mendel, Über Israel reden. Eine deutsche Debatte (Kiepenheuer & Witsch)
Hanno Sauer, Moral. Die Erfindung von Gut und Böse (Piper)
Martin Schulze Wessel, Der Fluch des Imperiums. Die Ukraine, Polen und der Irrweg in der russischen Geschichte (C.H.Beck)
Elisabeth Wellershaus, Wo die Fremde beginnt. Über Identität in der fragilen Gegenwart (C.H.Beck)

Mit dem Deutschen Sachbuchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels das Sachbuch des Jahres aus. Prämiert werden herausragende, in deutscher Sprache verfasste Sachbücher, die Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung geben. Hauptförderer ist die Deutsche Bank Stiftung, der Preis wird unterstützt von der Stadt Hamburg und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.

Tickets:
Saalticket 9 / 6 Euro
Streamingticket 5 Euro
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Streaming-Abo 50 Euro (21 Veranstaltungen)

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2023, Literatur, Mai