29.04.08 Dienstag, 20.00 h

Begleitprogramm zur Ausstellung "Kippfiguren"

VORTRAG LOTHAR MÜLLER: „BILDER UND HUNDE. ROBERT GERNHARDT UND ITALIEN“

Eine alte Schulaufsatzfrage lautet: Worin hat die den Deutschen eigene Sehnsucht nach Italien ihren Grund? Die kürzeste Antwort gilt nach wie vor: in Deutschland. Robert Gernhardts „Die Toscana-Therapie" (1986) ist eine solche Antwort. Als Satire über die Deutschen in Italien ist sie zu recht berühmt geworden. Gernhardt selbst war in seinen letzten Lebensjahrzehnten ein Deutscher in Italien. Aber Satiriker seiner Zeitgenossen war der Dichter, Maler und Zeichner Gernhardt nur zeitweilig. Zugleich und vor allem war er im Blick auf Italien ein – sehr zwiespältiger – Elegiker. Das zeigen seine Gedichte, die er den Bildern, den Hunden und den Dingen in Italien widmete. Und seine Stilleben.

Lothar Müller, geboren 1954 in Dortmund, ist Kultur- und Literaturwissenschaftler sowie Literaturredakteur der Süddeutschen Zeitung. Im Jahr 2000 erhielt er den Alfred-Kerr-Preis. Er veröffentlichte zusammen mit Hartmut Böhme und Peter Matussek den Band „Orientierung Kulturwissenschaft“ (2007) sowie seine Monographie „Die zweite Stimme. Vortragskunst von Goethe bis Kafka“ (2007 bei Wagenbach erschienen).

In Kooperation mit dem S. Fischer Verlag.

2008