
Alice Hasters
Warum wir Verletzlichkeit verachten
In Talkshows, in Bundestagsdebatten, auf Schulhöfen und am Abendbrottisch – überall wird über Opfer gesprochen, überall scheint es welche zu geben. Doch Opfer sind zunehmend nicht mehr diejenigen, denen ein Unrecht widerfahren ist, sondern solche, die die Harmonie stören, als verweichlicht gelten. Alice Hasters fragt in ihrem neuen Buch „Anti Opfer“ (Ullstein), was in einer Gesellschaft passiert, wenn Sensibilität plötzlich als Schwäche und elitär gilt, das „Recht des Stärkeren“ dagegen als egalitär, unproblematisch und authentisch. Sie beschreibt einen medial verstärkten kulturellen Wandel, der nicht zufällig mit einem autoritären Aufschwung einhergeht. Doch auch solche Systeme brauchen inszenierte Opfer, um eine Politik der Härte zu begründen. Mit unbeirrter Klarheit beschreibt Hasters im Gespräch mit der Schriftstellerin Yandé Seck diese gewaltvollen Mechanismen und stellt ihnen die politische Kraft der Verbundenheit gegenüber.
Die Lesung wird im Rahmen des Projektes „WÖRTERMEER – Literatur erleben“ von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gefördert.
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Tickets
Saalticket 9 / 6 Euro
Streamingticket 5 Euro
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