14.03.13 Donnerstag, 19.30 h

Saphia Azzeddine: Zorngebete

Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.)
Lesung dt. Text: Birgitta Assheuer

„Tafafilt ist der Tod und doch bin ich dort geboren. Ich heiße Jbara. Anscheinend bin ich sehr schön, aber ich weiß es nicht. Es bringt mir auch gar nichts, schön zu sein. Ich bin arm und ich wohne am Arsch der Welt. Mit meinem Vater, meiner Mutter, meinen vier Brüdern und meinen drei Schwestern. Es wird gevögelt, was das Zeug hält bei den Armen, weil das gratis ist.“ So gehörig, harsch, vehement hebt der schmale, zorntreibende, auch sehr komische Debütroman („Confidences à Allah“, 2008) der marokkanisch-französischen Autorin Saphia Azzeddine an. Er erscheint nun unter dem Titel „Zorngebete“ im Wagenbach Verlag und ist der erste Teil einer Trilogie (Deutsch von Sabine Heymann). Jbara ist Schafhirtin und erlebt einen brutalen, vertrottelten Vater, dazu frühe Prostitution und sie weiß lange nicht, dass schön zu sein, Macht zu haben bedeuten kann. Bis zu dem Tag, an dem ein rosa Rollenkoffer von einem Reisebus amerikanischer Touristen fällt, der ihr eine andere Welt enthüllt. Zuletzt sorgte in Deutschland Azzeddines Kinodebüt „Mein Vater ist Putzfrau“ (so auch ihr gleichnamiger zweiter Roman) für Anerkennung.

In Kooperation mit Deutsch-Französische Gesellschaft Frankfurt am Main e. V.

Mit freundlicher Unterstützung von Journal Frankfurt

Eintritt 7 / 4 Euro

März, 2013