01.12.10 Mittwoch, 20.00 h

Reinhard Jirgl: Hundsnächte – Eine Wiedervorlage mit dem Büchner-Preisträger 2010

Moderation: Helmut Böttiger (Freier Literaturkritiker)

„Abschied von den Feinden“ erschien 1995. Reinhard Jirgl war damals erstmalig Gast am Literaturhaus. Man begrüßte einen Autor, der plötzlich größere Bekanntheit erlangt hatte. Bestaunt wurde vielmehr auch sein Roman um zwei verfeindete ostdeutsche Brüder als große wie virtuose Interpretation des vereinigten Deutschlands. „Gehege des Absterbens“, „Vom verstümmelten Paradies“, „Schriftzeichen: die Verrenkungen sterbender Leiber“ oder gar „Herz der Dunkelheit“ titelte das Feuilleton. Jirgl ist seinen Stoffen und auch seiner „textuellen Drift“, seinem ungezähmten Schriftbild (1samkeit + 2=spältige Gefühle), das im Grunde den Leser adelt, treu geblieben. Er hat es ebenso virtuos verteidigt („Land und Beute“) und inzwischen ein Werk geschaffen, für das er in diesem Herbst mit dem Georg-Büchner-Preis gewürdigt wurde. Zeit und Anlass genug, an das Gespräch von 1995 anzuknüpfen und sich samt einem seiner besten Kenner, Helmut Böttiger, dem Folgeroman „Hundsnächte“ (C. Hanser) von 1997 zu widmen.

Eintritt 12 / 8 Euro / Karten bestellen

2010