09.04.08 Mittwoch, 20.00 h

Preis der Literaturhäuser 2008 an Anselm Glück

LAUDATIO: JOCHEN JUNG (VERLAG JUNG & JUNG)

Nach Ulrike Draesner, Bodo Hell, Peter Kurzeck, Michael Lentz, Uwe Kolbe und Sybille Lewitscharoff erhält der österreichische Autor Anselm Glück den „Preis der Literaturhäuser 2008“. Er wurde am 14.3. auf der Leipziger Buchmesse überreicht und besteht aus einer Lesereise durch die im literaturhaeusernet zusammen geschlossenen Häuser.

In der Begründung der Jury heißt es: „Anselm Glück ist ein Meister der aphoristisch zugespitzten oder in absurdem Tautologienschnee untergehenden philosophischen Betrachtung, aber auch der grotesken Glossen oder heiter- anarchischen Geschichten. Und die collagierende Mischung dieser und einiger weiterer Sprechweisen führt zu sehr komplexen Textgeweben, die auf unterhaltsame und zugleich auch analytische Weise von unserer Gegenwart zu erzählen vermögen.“ Die aus den Programmleitern der Literatur­häuser Berlin, Hamburg, Frankfurt, Salzburg, München, Köln, Stuttgart und Leipzig bestehenden Jury zeichnet Autoren aus, denen es besonders erfolgreich gelingt, Literatur bei Lesungen zu vermitteln. Ausschlaggebend für die Jury sind Kriterien wie das Zusammen­spiel von Textqualität, Vortragsart, Ausführungen zum Text sowie die Dramaturgie der Lesung.

Anselm Glück, geboren 1950 in Linz, hat nach einer Drogistenlehre Sinologie und Völkerkunde studiert und anschließend Gebrauchsgrafik an der Kunsthochschule Linz. Neben dem Schreiben arbeitet Glück mit gleicher Intensität als Maler und Zeichner und gab zahlreiche Ausstellungen. Zuletzt erschienen von ihm die Bücher „innerhalb des gefrierpunktes“ (2003), „rastlose lethargie. dem leben liegt es immer wieder in gefängnisse zu entkommen“ (2006) und „Die Maske hinter dem Gesicht“ (2007). Glück erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter den Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (1988), den Literaturpreis des Landes Steiermark (1996) und den Heimrad-Bäcker-Preis (2004).

Eine Veranstaltung von literaturhaeuser.net in Zusammenarbeit mit ARTE.

2008