10.04.08 Donnerstag, 20.00 h

Marcel Reich-Ranicki und Uwe Wittstock stellen "Das Buch der verbrannten Bücher" vor

LESUNG: VOLKER WEIDERMANN (FEUILLETONLEITER FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG)
MODERATION: HELGE MALCHOW (VERLEGER VON KIEPENHEUER & WITSCH)

„Und wir übergeben den Flammen die Werke von…“ – mit dieser Parole rief Joseph Goebbels am 10. Mai 1933 in Berlin all jene Autorennamen auf, deren Bücher bei der „Aktion wider den undeutschen Geist“ öffentlich verbrannt wurden. Wie kam es zu dieser Aktion und was geschah mit den unerwünschten Schriftstellern? Die Lebens- und Werkgeschichten dieser Autoren, die im Nazi-Deutschland nicht mehr publizieren durften und deswegen oftmals gezwungen wurden, ins Exil zu gehen, hat Volker Weidermann in seinem „Buch der verbrannten Bücher“ zusammengetragen. Mit dabei sind die zu Klassiker gewordenen Autoren Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht und Erich Maria Remarque – aber vor allem viele vergessene und unbekannte Autoren wie Rudolf Braune oder Hermann Essig, die hier wiederentdeckt werden können. Marcel Reich-Ranicki will zusammen mit Volker Weidermann diese Bücher dem Vergessen entreissen.

Marcel Reich-Ranicki, geboren 1920 in Wloclawek, war bis 1988 in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" Leiter der Redaktion für Literatur und literarisches Leben. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den Thomas-Mann-Preis (1987), den Bayerischen Fernsehpreis (1991) sowie den Ludwig-Börne-Preis (1995). Seine Autobiographie „Mein Leben“ erschien 1999 und „Der Kanon“ mit seinen persönlichen Empfehlungen zu Romanen, Dramen, Lyrik, Erzählungen und Essays erschien von 2002 bis 2006.

Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, ist Feuilletonchef der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ und lebt in Berlin. Von ihm erschien im Jahr 2006 das Buch „Lichtjahre. Eine kurze Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis heute“ im Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Uwe Wittstock, geboren 1955 in Leipzig, ist seit dem Jahr 2000 Redakteur der „Welt“. Ausgezeichnet ist er mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus. Seine letzten Veröffentlichungen waren die Biographie „Marcel Reich-Ranicki. Geschichte eines Lebens“ (2005) und „Die Büchersäufer. Streifzüge durch den Literaturbetrieb" (2007).

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Verlag Kiepenheuer & Witsch.

2008