08.09.08 Montag, 20.00 h

Manfred Osten spricht mit Wolf Singer

„EINE NARZISSTISCHE KRÄNKUNG. ZUR DEUTUNG DER HIRNFORSCHUNG IM 21. JAHRHUNDERT“

Hatte der große Sohn Frankfurts recht, als er über die kognitiven Fähigkeiten des homo sapiens bemerkte: „Der Mensch ist ein dunkles Wesen...Er weiß wenig von der Welt und am wenigstens von sich selbst.“ Die Ergebnisse der Hirnforschung, die sich zuweilen wie narzisstische Kränkungen des Menschen lesen, scheinen Goethes Fazit zu bestätigen. Goethe, der die Widersprüche liebte, hat allerdings seine eigenen Behauptungen immer wieder unter Irrtumsverdacht gestellt: Am Menschen sei „nur wahr, dass er irrt“. Irrt – wie die Geisteswissenschaftler eingewandt haben – die Hirnforschung mit der Behauptung, dass der Geist nur auf Hirnfunktionen beruhe? Betrachtet sich bei der Deutung der Hirntätigkeit ein kognitives System im Spiegel seiner selbst?

Der Kulturwissenschaftler Manfred Osten wird im Gespräch mit dem berühmten Hirnforscher Wolf Singer diesen und anderen philosophischen und literarischen Implikationen der Hirnforschung nachgehen.

2008