Vom 28. Mai bis zum 1. Juni findet zum vierten Mal das städtische Literaturfestival LiteraTurm statt. Unter dem Motto „Vergangen Verdichtet“ widmet sich das Festival dem Thema „Literatur und Geschichte“, genauer der Darstellung des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Gegenwartsroman. In über 20 Lesungen lernen Sie Autoren kennen, die entscheidende, wie scheinbar nebensächliche Ereignisse in einem Zeithorizont von etwa vier Generationen in ihre Romane einfließen lassen. Doch statt historische Realitäten in ihren Werken zu imaginieren, reflektieren sie in ihren Werken die Möglichkeit „Geschichte zu erzählen“.

Marcel Beyers jüngst erschienener Roman „Kaltenburg“ ist ein luzides und äußerst vielschichtiges Beispiel für die Literarisierung des vergangenen Jahrhunderts. In einem raffiniert gebauten Erinnerungsstrom rekapituliert ein Dresdner Vogelpräparator neben seinen eigenen Erlebnissen im Krieg und in der DDR das Leben seines Mentors, des berühmten und umstrittenen Ornithologen Ludwig Kaltenburg. Beyer verbindet heterogene Ebenen des Beobachtens und Erforschens mit zeitgeschichtlichen Eruptionen zu einem virtuosen Ganzen.

Die Konstanzer Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann beschäftigt sich seit Jahren mit Formen und Wandel des kulturellen Gedächtnisses. Sie diskutiert mit Marcel Beyer über Geschichte als literarischen Stoff.

Weitere Informationen zum Programm von LiteraTurm ab dem 5. Mai unter www.literaturm.de

Programm und Karten über www.frankfurt-ticket.de und den LiteraTurm-Pavillon ab 19. Mai vor der Stadtbücherei Frankfurt in der Hasengasse 4.

Veranstalter: Kulturamt Frankfurt am Main