Was den Brüter im Innersten zusammenhält? – Das? Die Ordnung der Dinge. Die Duschkabinen. Strahlungsdetektoren. Bademäntel. Latschen. Reaktorschutztafeln. Schutzräume. Gänge. Die Sprache. Das Deutsch des Managements und der Werbemacher, wenn Kernkraftvertreter über Stromgewinnung sprechen. Der Doku-mentarfilmer Volker Sattel hat in den letzten Jahren in AKWs gedreht und eine visuell tiefschürfende Archäologie der Atomkraft betrieben. Mit Beachtung lief der Film auf der Berlinale. Dann kam der 11. März und jene vielschichtige Katastrophe, auf die wir einen Namen stülpten, Fukushima. Nun hat Sattels gleißender Film eine kaum auszuhaltende Dringlichkeit. Gerade weil er nicht wertet, sondern die Bilder sprechen lässt und die Menschen, die sich in den Kraftwerken der stolzen 70er bewegen wie in einer Zukunft, die vergangen ist. Fast scheint es, als hätten wir die Kernkraft enttäuscht, nicht umgekehrt. Das Wunder dieser Technik wartet geduldig auf einen neuen Menschen, der fehlerfrei ist und der keine Angst hat vor Ewigkeit. Ein Gespräch mit dem Regisseur und Filmausschnitte.

Eintritt 9 / 6 Euro / Karten bestellen