11.07.14 Freitag, 19.30 h

Streitfall – Autoren in der Kontroverse LVIII

Mit Meinhard Miegel, Ulrike Ackermann, Jochen Hörisch, Martin Lüdke
Gesprächsleitung: Peter Kemper (hr2-kultur)

Größenwahn und Selbstüberschätzung sind Teil der menschlichen Kultur. Doch erst heute werden sie als Erfolgsfaktoren kultiviert. Wuchernde Wirtschaftsaktivitäten, fortschreitende Naturzerstörung, entfesselte Finanzmärkte, unkontrollierbare Datenströme sind die Folgen. Meinhard Miegel sieht darin die wesentliche Ursache für die tiefgreifende Krise unserer westlichen Kultur und plädiert in „Hybris – Die überforderte Gesellschaft“ (Propyläen) für eine Kunst der Beschränkung. Von der „Ethik und Ästhetik der Börse“ (Fink) handelt das neue Buch des Innovationsmanagers Sven Grzebeta. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 wird über das Phänomen Börse eine gesellschaftspolitische und nicht selten polemische Debatte geführt. Grzebeta setzt dem eine differenzierte philosophische Betrachtung entgegen. In „Ganz gewöhnliche Laster“ (Matthes & Seitz) ergründet die amerikanische Politikwissenschaftlerin Judith N. Shklar die politische und persönliche Dimension ganz gewöhnlicher Übel: Grausamkeit, Heuchelei, Snobismus, Verrat und Misanthropie. Im Rahmen eines emphatischen Liberalismus erkennt sie: Lieber frei und lasterhaft als gezwungen und moralisch.

Eine Veranstaltung von hr2-kultur in Zusammenarbeit mit Literaturhaus Frankfurt
Sendung am 20.07.14, 12.05 h

Eintritt 5 / 3 Euro

Juli, 2014, Literatur