29.01.08 Dienstag, 20.00 h

Peter Sloterdijk: "Gotteseifer. Vom Kampf der drei Monotheismen"

MANFRED OSTEN SPRICHT MIT PETER SLOTERDIJK

„Ganz resolut...seht ihr aus,/Kommt mir nicht absolut nach Haus.“ Ein Wort des berühmten Sohnes der Stadt Frankfurt, das sich heute durchaus auch lesen liesse als Aufforderung an die zu „Eiferkollektiven verzerrten Monotheismen“, von ihren Alleinvertretungsansprüchen abzurücken und koexistierende Parteien einer Zivilgesellschaft zu werden. In seinem neuen Buch „Gotteseifer. Vom Kampf der drei Monotheismen“ geht Peter Sloterdijk der Frage nach, ob es Anzeichen gibt für eine begründete Hoffnung auf einen zivilisatorischen Weg der Religionen. Wie kommt es, dass viele Passagen der heiligen Schriften auch voller Gewalt und Zumutungen sind, die unter anderem auch zur Wiederkehr des „heiligen“ Zorns zu Beginn des 21. Jahrhunderts beitragen? Vor diesem Hintergrund werden der Philosoph Peter Sloterdijk und der Autor Manfred Osten erörtern, ob und wie es gelingen könnte, den Affekt und den religiösen Code zu entkoppeln, um Gottesliebe ohne dogmatischen Gotteseifer zu praktizieren.

Peter Sloterdijk, geboren 1947, ist Philosoph, Kulturwissenschaftler und Essayist. Bekannt wurde er mit seiner „Kritik der zynischen Vernunft“(1983). Um die Jahrtausendwende ist sein Opus Magnum, die „Sphären-Trilogie“ entstanden, zuletzt erschien „Zorn und Zeit. Politisch-psychologischer Versuch“.

Manfred Osten, geboren 1938, war nach diplomatischen Missionen in Paris, Kamerun, Australien und Japan von 1995 bis 2004 Generalsekretär der Alexander-Humboldt-Stiftung in Bonn. Zahlreiche kulturwissenschaftliche und kulturhistorische Veröffentlichungen, u.a. „Alles veloziferisch oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit“ (2003), „Das geraubte Gedächtnis“ (2004) und „Die Kunst, Fehler zu machen“ (2006). Beide Autoren veröffentlichen im Suhrkamp Verlag.

2008