17.03.09 Dienstag, 20.00 h

Olga Tukarczuk liest aus "Unrast"

MODERATION: INA HARTWIG, FRANKFURTER RUNDSCHAU
ÜBERSETZUNG UND LESUNG DER DEUTSCHEN TEXTE: ESTHER KINSKY

„Die Reise ist wohl die größtmögliche Annäherung an das, was unsere moderne Welt zu sein scheint: Bewegung und Instabilität. Jede Epoche sieht sich versucht, den Zustand des zeitgenössischen Menschen mit irgendeinem schlauen Wort zu beschreiben. Mir scheint, dass für unsere Zeit ‚Unrast’ ein solches Wort sein könnte“, schreibt Olga Tokarczuk zu ihrem neuen Buch. In „Unrast“, übersetzt von Esther Kinsky und beim Frankfurter Schöffling Verlag erschienen, beschäftigt sich die polnische Autorin mit der Reiselust und dem Nomadentum des modernen Menschen: Eine Frau und ihr kleiner Sohn verschwinden auf mysteriöse Weise während des Urlaubs, eine orthodoxe Sekte will durch ständige Bewegung dem Teufel entkommen – alle Figuren sind Getriebene, Flüchtende vor der Starrheit der Zuordnung, der Verwurzelung, rastlos auf der Suche nach einer immateriellen Heimat. Olga Tokarczuk beschreibt in brillanter Prosa die Hektik des modernen Lebens.

2009