27.02.14 Donnerstag, 19.30 h

Martin Mosebach: Das Blutbuchenfest oder Reinigende Kräfte Frankfurts

Moderation: Hubert Spiegel (F.A.Z.)

Reinigungskräfte braucht Frankfurt viele. Aber es gibt nicht viele wie Ivana aus Bosnien. Ihre Kunden sind Hochstapler, Kreative, Bohemiens, Banker, Verliebte und Verlassene, falsche und echte Ehefrauen. Feudel und Feudalismus. Doch über dem grotesken Treiben verfinstert sich der Himmel, denn in Ivanas Heimat beginnt der Krieg. Mitten in der Großstadt, im Garten unter der blutroten Buche, organisiert der kleine Geschäftemacher Rotzoff ein teures Fest, um mit den Eintrittskarten seine Schulden zu bezahlen. Ausgelöst wird jedenfalls ein figurenreicher Tanz um Liebe, Betrug und Eifersucht‚ vor schwärzer werdendem Hintergrund. Der Erzähler, ein verbummelter Kunsthistoriker, verliebt sich im Untergrund, in der U-Bahn. Und auch die anderen verirren, verhaspeln, verheben sich. Während der Balkankrieg Europa verändert. Mit „Das Blutbuchenfest“ (Hanser) überrascht Martin Mosebach mit einem ungewohnten, neuen Ton. Komik versus Härte, Ironie gegen Trauer.

Eintritt: 9/6 Euro

Februar, 2014