01.03.09 Sonntag, 13.00 h

Lesung von A bis Z: "Für immer in Honig"

EIN LANGER ROMAN WIRD KURZ GELESEN VON DIETMAR DATH UND ANDREAS PLATTHAUS
Die einzelnen Lesungen umfassen jeweils zwischen vier und fünf Stunden.
 
 
 
 
Dietmar Dath, Foto: privat
Andreas Platthaus,
Foto: Wonge Bergmann
 
Dietmar Dath und Andreas Platthaus stellen in geschwinder Komplettlesung ein Buch vor, das eine Welt ist: Daths Roman „Für immer in Honig“.

Zu zweit werden sie mit vielen hundert verschiedenen Stimmen von einer Zeit sprechen, die nie war, und gemeinsam ein paar Freundinnen, Freunde, Liebende, Kriegerinnen und Gelehrte auf einer langen Reise begleiten. Das Publikum kann sich ins Buch locken lassen, an sieben Tagen, aber auch jederzeit den Raum verlassen, um anderswo weiterzuträumen. Der Lesesaal wird ein Ort, an dem vieles anders ist als draußen: Hillary Clinton ist nicht Außenministerin, sondern Präsidentin, die Bush-Verbrecher sitzen im Gefängnis, die Finanzkrise schickt ihre symbolischen Leichen als echte Zombies in große Gefechte, und ein Mädchen spielt mit Messern wie ein Philosoph mit wahren Sätzen. Es gibt Tote und Verletzte, Geküsste und Gerettete, wir erleben einen Krieg im Heiligen Land und eine Revolution auf der ganzen Welt. Zwischendurch wird politische Theorie vorgetragen, als handele es sich dabei um eine Anekdote aus dem Schlafzimmer des Teufels.

Die beiden Freunde auf dem Podium werden die Geschichte, die sie zu erzählen haben, dabei zu sich nehmen wie eine hochwirksame Droge, und obwohl sie glauben, das Buch zu kennen, wird es sie überraschen und vielleicht auch hin und wieder zum Narren halten. Am Ende geht die Sonne überm Atlantik auf, das letzte Wort heißt „Friede“, und das Recht, es auszusprechen, wird durch die Arbeit am Text und am Beschwören der Bilder, die dieser Text zum Leuchten bringen will, redlich verdient.

„Für immer in Honig“ ist im Verbrecher Verlag erschienen.

2009