26.11.14 Mittwoch, 19.30 h

Jürgen Becker: Der Büchner-Preisträger 2014

Die Frankfurter Lesung

Einführung und Gespräch: Hauke Hückstädt

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ehrt einen der größten deutschsprachigen Dichter des 20ten Jahrhunderts und seines Umbruchs ins 21te. Jürgen Becker ist ein Dauermoderner, der früh gegen Konventionen erzählt hat, dann einen Ton gefunden hat, der vollkommen unwiederholbar ist und einsam steht. Ein Werk voller Voraussicht, voller Erscheinungsfülle. Beckers Texte sind lichtscharf, konturenhell, Noise-Samples vom Mischpult der Erinnerung. Sein Schreiben hat sich schon immer für alles interessiert, die Fotografie, die Malerei, die Musik, das Hörspiel, die Landschaft, die Gegenden – die Gammlerhaftigkeit des Blickes. 1988 erschien sein Großpoem „Das Gedicht von der wiedervereinigten Landschaft“ (Suhrkamp), es bleibt seismografisch das Beste, was die deutsche Gegenwartsliteratur vor 1989 kennt. Becker lesen bedeutet, dem Schock der Schönheit begegnen. Wie Gerhard Richter, sein Jahrgangsgenosse, arbeitet auch Jürgen Becker an seinem persönlichen „Atlas“, dem Atlas einer bundesrepublikanischen Biografie und der Biografie einer Zeit.

Eintritt 7 / 4 Euro

November, 2014, Literatur