19.06.13 Mittwoch, 19.30 h

Gerald Zschorsch

Grenze, Vers, Transformers – Dichtung und Wandelbarkeit als Überlebenskunst
Moderation: Hauke Hückstädt

„Sturmtruppen“, „Klappmesser“, „Stadthunde“ – so rasselnd titeln die Gedichtbände von Gerald Zschorsch. Er ist der unbequeme, der schroffe Poet. In der DDR ging er für seineGedichte in Haft. Als er mit 23 Jahren von der BRD freigekauft wird, hat er vier davon in Gefängnissen verbracht. Das hat die Haltung seiner Gedichte geformt. Radikal enthalten sie eher Schockkraft als gelungene Bilder, eher Ballistik als Metrik, eher linke Aufrechthaken als feierliche Gefühlsadressen, eher harte Fügung als lyrisches Weltgefühl. Die kaputte Nähe von Liebe und Krieg, von Existenz und Gewalt ließ Zschorsch nie los. Diese Dualität hat sein Leben geprägt: „Ich habe mich verdoppelt“, sagt er. Macht solch Modulation zum Superhelden? Zum Transformer an den Grenzen? Mutabor im gespaltenen Terrain? Wohin zerren die widerstrebenden Kräfte biografischer Transformationen? Was will ein böser Vers in guter Gesellschaft? Wo genau in der Gefahr wächst das Rettende auch?

Im Rahmen der Frankfurter HausGespräche 2013:
Der modulare Mensch

Eintritt frei

Juni, 2013