05.03.13 Dienstag, 19.30 h

Abbas Khider: Brief in die Auberginenrepublik

Moderation: Melanie Amann (Der Spiegel)

Abbas Khider hat einen Briefroman ohne Briefe geschrieben. Also einen Roman, in dem es um den Weg der Briefe geht in Zeiten der Zensur, des Totalitarismus, der Glaubensdoktrinen, des Exils. „Brief in die Auberginenrepublik“ (Edition Nautilus) erzählt die schwierige Reise eines Liebesbriefes von Bengasi nach Bagdad in den Irak, wo es 1999 wenig von allem, aber Auberginen im Überfluss gibt, und wo der Autor, der heute in Deutschland lebt, 1973 geboren ist. Durch das Verfassen des Gefängnisromans „Die Orangen des Präsidenten“ (2011) hat sich Khider, wie er sagt, von den Dämonen der Vergangenheit befreit: „Ohne ‚Die Orangen‘ hätte ich die ‚Auberginen‘ vermutlich nicht schreiben können.“ In letzterem aber offenbart sich uns mittels des großen illegalen Netzes von Taxichauffeuren, Lastwagenfahrern und Exilanten, die eben solche Briefe „schmuggeln“, eine Vorstellung von der arabischen Welt zum Ende des 20. Jahrhunderts am Vorabend der Arabischen Twitter- und Facebook-Revolution.

In Kooperation mit litprom – Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e. V.

Eintritt 7 / 4 Euro

2013, März