15.06.09 Montag, 20.00 h

Zeitbrüche - Diagnosen zur Gegenwart

„FINANZKAPITALISMUS AM ENDE?“
 
 
 
MODERATION: PETER KEMPER, HR 2-KULTUR
ES DISKUTIEREN: CHRISTOPH DEUTSCHMANN (EBERHARD KARLS UNIVERSITÄT TÜBINGEN UND INSTITUT FÜR SOZIALFORSCHUNG, FRANKFURT A. M.), KAREN HORN (INSTITUT DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT KÖLN), WERNER PLUMPE (JOHANN WOLFGANG GOETHE-UNIVERSITÄT UND INSTITUT FR SOZIALFORSCHUNG, FRANKFURT A. M.) UND NORBERT WALTER (DEUTSCHE BANK RESEARCH UND DEUTSCHE BANK GROUP)

In der Veranstaltungsreihe ZeitBrüche initiiert das Institut für Sozialforschung (IfS) in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk (hr2) und dem Literaturhaus Frankfurt zweimal jährlich eine Diskussion zu einem zeitdiagnostischen Thema.

Auch wenn voreilige Dramatisierungen zu vermeiden sind, markiert der aktuelle Absturz an den internationalen Finanz- und Produktmärkten zweifellos einen historischen Einschnitt. Zentrale ordnungspolitische Prinzipien der staatlichen Politik scheinen gleichsam über Nacht ihre Geltung verloren zu haben. Gleiches lässt sich über die wirtschaftstheoretischen Doktrinen der Selbstregulierung der Märkte und die vermeintlich überlegenen Geschäftsmodelle des Investmentbankings sagen.

Inwieweit ist die gegenwärtige Krise als ein historisch einmaliges Ereignis zu begreifen? Inwieweit wiederholen sich lediglich Prozesse und Mechanismen, die auch aus früheren Finanz- und Wirtschaftskrisen bekannt sind? Welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen wird der Zusammenbruch des Finanzsektors haben und wie weitreichend sind seine Rückwirkungen auf die „Realwirtschaft“? Welche Risiken bergen die massiven staatlichen Interventionen zur Bewältigung der Krise? Sind erfolgsversprechende Regulierungen der Finanzmärkte möglicherweise nur auf globaler Ebene denkbar und wie ist die Chance ihres Zustandekommens einzuschätzen?

2009