06.06.13 Donnerstag, 19.30 h

Ulrike Edschmid: Das Verschwinden des Philip S. oder Bleierne Zeit

Moderation: Lorenz Jäger (F.A.Z.)

Im Mai 1975 stirbt Philip S., nachdem er den Polizisten Walter Pauli erschossen hat, im Schusswechsel mit der Polizei auf einem Kölner Parkplatz. Fast vierzig Jahre später schickt die Autorin Ulrike Edschmid eine Frau auf die Suche nach den wenigen Spuren, die dieser Mann hinterlassen hat. Auch Edschmid kehrt damit zurück in die dramatischste Phase ihres Lebens. Philip S. steht in diesem Roman für ihren damaligen Freund Werner Sauber. Sauber galt als sensibler Mensch. Er kümmerte sich liebevoll um ihr Kind und drehte seinen ersten experimentellen Film, während andere gegen den Vietnamkrieg demonstrierten und Institute besetzten. Es folgten Hausdurchsuchungen und die Radikalisierung dieser Jahre. Der sechsjährige Sohn trat den bewaffneten Beamten mit seiner Armbrust entgegen. Unwissentlich rettete er seine Mutter, Philip S. dagegen, der sich für die Revolution entschieden hat, setzte sich Schritt für Schritt aus dem gemeinsamen Leben ab. „Das Verschwinden des Philip S.“ (Suhrkamp) erzählt vom unaufhaltsamen Verlust eines Menschen und den prägenden Jahren einer revoltierenden Generation – die jetzt in den Ruhestand geht.

Mit freundlicher Unterstützung von Journal Frankfurt

Eintritt 9 / 6 Euro

Juni, 2013