06.10.11 Donnerstag, 19.30 h

Streitfall – Autoren in der Kontroverse XLVII

Mit Götz Aly, Franziska Augstein, Micha Brumlik und Martin Lüdke, Gesprächsleitung: Peter Kemper (hr2-kultur)

„Warum die Deutschen? Warum die Juden?“ Diese Fragen stellen sich uns seit dem Holocaust. In seinem gleichnamigen Buch (S. Fischer) leistet Götz Aly einen überfälligen Beitrag zur deutschen Mentalitätsgeschichte. Darin beschreibt der heutige Podiumsgast des „Streitfalls“ die Modernisierungsscheu vieler christlicher Deutscher, während viele deutsche Juden dem anbrechenden gesellschaftlichen Wandel positiv gegenüber standen. Aus Neid und nationalem Dünkel erst konnte ein mörderischer Antisemitismus entstehen. Modernisierung als dauernde Überforderung: Der Soziologe Alain Ehrenberg diagnostiziert in „Das Unbehagen in der Gesellschaft“ (Suhrkamp) eine rapide Zunahme narzisstischer Persönlichkeitsstörungen und depressiver Erkrankungen in den westlichen Gesellschaften. Der Frankfurter Philosoph Axel Honneth hat jetzt mit „Das Recht der Freiheit“ (Suhrkamp) seinen „Grundriss einer demokratischen Sittlichkeit“ vorgelegt. Ein höchst anspruchsvoller Versuch, die Gerechtigkeitstheorie als Gesellschaftsanalyse neu zu begründen.

Eine Veranstaltung von hr2-kultur in Zusammenarbeit mit Literaturhaus Frankfurt Sendung am 23.10.11, 12.05 h

Eintritt 5 / 3 Euro / Karten bestellen

2011