04.05.11 Mittwoch, 20.00 h

Kunst und Leben: Karl Schlögel und Thomas Hettche

Auf welche Weise bestimmt eine Kunst die Biografie eines Künstlers? Der Schriftsteller und Essayist Thomas Hettche spricht für das Literaturhaus mit Kulturschaffenden über den Raum, den sie ihrer Gabe einräumen, über das oftmals höchst fragile Arrangement zwischen Leben und Werk. Hettches vierter Gast ist der Historiker Karl Schlögel. „Jede Zeit hat ihre eigenen Biographien“, sagt Schlögel und tatsächlich sagt seine viel über unsere Gegenwart: Bauernkind aus dem Allgäu, Maoist in Berlin, Quereinsteiger in die universitäre Karriere, ist Schlögel heute Verfechter einer Geschichtsschreibung aller Sinne, einer Historie des Tatsächlichen. „Im Raume lesen wir die Zeit“ (C. Hanser), sein methodischer Klassiker über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, hat weit über die Fachgrenzen Anerkennung erfahren. Seine 2008 erschienene Studie zu den stalinistischen Verfolgungen „Terror und Traum – Moskau 1937“ wurde zum Bestseller. Wohl auch, weil man im Impetus und in der Sprachkraft dieses Autors in jeder Zeile spürt, was ihm sein Gegenstand bedeutet.

Möbliert von Christoph Dettmering

Unterstützt von Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main

Eintritt 7 / 4 Euro / Karten bestellen

2011