15.06.10 Dienstag, 19.30 h

Frankfurter Hausgespräche "Deutsche Sprache und moderne Dichtung"

Frankfurt ist eine Stadt des Wortes und der Sprache. Als Geburtsort Goethes steht die Stadt in der Tradition großer Literatur. Bereits als politische Hauptstadt zur Zeit der Paulskirchenbewegung war sie Hort des freien Wortes. Sie ist deshalb der geeignete Ort, um Geltung und Wirkung der Sprache, vor allem auch der deutschen Sprache, auf den Grund zu gehen. Vier Frankfurter Kulturinstitutionen tun dies in einem gemeinsamen Veranstaltungszyklus, in dessen Rahmen an vier Abenden jeweils ein besonderer Aspekt des Themas behandelt wird. Nach dem Auftakt im Frankfurter Goethe-Haus und der Veranstaltung im Haus am Dom findet dieser Abend mit Ilma Rakusa und Klaus Reichert im Literaturhaus statt.

PODIUMSGESPRÄCH UND LESUNG MIT ILMA RAKUSA UND KLAUS REICHERT Nachdenken über Poesie: Zwei erfahrene Übersetzer, Vermittler, Dichter unterhalten sich über das Wesen der deutschen Sprache. Welcher Schatz ist darin enthalten, welche Möglichkeiten des Schreibens bietet sie, was macht ihren besonderen Reiz aus? Die Entwicklung der deutschen Sprache war z.B. durch Hölderlin oder Borchardt immer davon geprägt, mit den Übersetzungen die eigene Sprache zu bereichern, das Fremde im Deutschen durchscheinen zu lassen und die Grenzen der eigenen Sprache zu erweitern. Heutzutage spielt die deutsche Sprache wiederum für die Verbreitung osteuropäischer Literatur in der Welt eine wichtige Rolle – man denke nur an die sehr frühe deutsche Übersetzung von Imre Kertész und an Herta Müller, beide Nobelpreisträger.

Ilma Rakusa und Klaus Reichert werden sich darüber unterhalten und aus ihren eigenen Werken lesen: Ilma Rakusa aus „Mehr Meer“ – eine autobiographische Liebeserklärung der Autorin (Literaturverlag Droschl) und Klaus Reichert aus seinem neuen Gedichtband „Das Gesicht in den Wolken“ (Jung und Jung Verlag).

Ilma Rakusa, geboren in Sobota (Slowakei) als Tochter einer Ungarin und eines Slowenen, studierte Slawistik und Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. Sie ist Schriftstellerin, Übersetzerin und Vermittlerin vor allem osteuropäischer Literatur sowie Publizistin. Sie erhielt u.a. 2003 den Adelbert-von-Chamisso-Preis und 2009 den Schweizer Buchpreis.

Klaus Reichert war bis 2003 Professor für englische Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Der Essayist, Lyriker und Übersetzer ist seit 2002 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Neben zahlreichen Auszeichnungen wurde Klaus Reichert zur Buchmesse 2007 der „Preis der Kritik“ verliehen.

Eintritt frei

2010