16.06.09 Dienstag, 20.00 h

Sind wir Analphabeten im Umgang mit Bildern?

ZUR NOTWENDIGKEIT VISUELLER DENKFORMEN IM 21. JAHRHUNDERT
 
Horst Bredekamp
Foto: Barbara Herrenkind
 
MANFRED OSTEN SPRICHT MIT HORST BREDEKAMP

„Woran liegt es, dass wir immer noch Barbaren sind?“ Eine Frage, die schon 1794 Friedrich Schiller in den Briefen zur „ästhetischen Erziehung“ des Menschen gestellt hat. Liegt das mit dieser Frage gestellte Problem möglicherweise noch heute in der Tatsache eines zu stark naturwissenschaftlich und begrifflich festgelegten Denkens? Der Berliner Kunsthistoriker Klaus Bredekamp hat u.a. eine umfassende Analyse visueller Denkformen am Beispiel von Galilei, Hobbes und Leibniz vorgelegt. Er plädiert darin dringlich für eine Schulung unserer Augen, um unseren Analphabetismus im Umgang mit Bildern zu überwinden und zu erkennen, dass Bilder in Wahrheit wesentlich und aktiv zur Welterschließung und Wissensproduktion beitragen. Vor dem Horizont sinnlicher Wahrnehmungsverluste und wachsender Abstraktionstendenzen soll daher im Gespräch mit dem Essayisten und Kulturhistoriker Manfred Osten vor allem das Phänomen der Sprachfähigkeit und Lebendigkeit der Bilder im 21. Jahrhundert thematisiert werden.

Wir holen damit die Veranstaltung nach, die am 27. Januar 2009 ausfallen musste.

2009