20.04.09 Montag, 20.00 h

Sibylle Lewitscharoff liest aus ihrem neuen Roman "Apostoloff"

„Wir sind Kinder der deutsch-bulgarischen Freundschaft, einer ebenso zweifelhaften, wie es die bulgarisch-sowjetische war. Eine Freundschaft aus Lügen, Eisen und Blech, von der nicht viel mehr blieb als verschrottete Panzer und längst verweste Haufen von Leichen. Unter einem Separathäufchen, als Spät-, nicht als Kriegleiche, ist unser Vater verwest“, schreibt Sibylle Lewitscharoff in ihrem neuen Roman „Apostoloff“. Rumen Apostoloff chauffiert zwei ungleiche Schwestern, von denen die jüngere die Erzählerin ist, durch das heutige Bulgarien, dem Herkunftsland ihres Vaters. Der langmütige Chauffeur möchte den beiden Töchtern eines Exilbulgaren die Schätze des Landes zeigen wie das Pfauendekor (dessen Kobaltblau giftig ist) oder die Schwarzmeerküste (komplett versaut). Von der Rückbank des Autos aus gerät Sibylle Lewitscharoffs Roman zu einer rabenschwarzen Suada und erzkomischen Abrechnung mit dem Vater und seinem Land. Sibylle Lewitscharoffs letzter Roman war „Consummatus“, sie ist u.a. mit dem Preis der Literaturhäuser 2007 ausgezeichnet worden.

Mit freundlicher Unterstützung von Journal Frankfurt.

Eintritt 6,- / 3,50 

2009