10.11.10 Mittwoch, 20.00 h

Miriam Meckel: Brief an mein Leben

Moderation: Holger Heimann (Börsenbaltt)

Die Anzeichen sind immer da, wo man den Spaß gehabt hat. Oder anders: Wir brechen da, wo wir uns verbogen haben. An Symbolik ist aber auch kaum zu übertreffen, was ausgerechnet der Kommunikationswissenschaftlerin, Publizistin, Medienexpertin und einstigen Staatsekretärin Miriam Meckel widerfährt: Sie erleidet ein Burnout. Jene reüssierende Volkskrankheit, die linear übersetzt zunächst einmal sagt: Ausgebrannt. Und die so eine Art krasses Krankheitsideal sein muss. Jedenfalls steigt die Zahl derer, die in ihre Fänge rasen. Jedenfalls optimieren wir die Erreger: Druck, Zeitmanagement, ständige Bereitschaft. Oder wie der englische Dichter Michael Hofmann an ganz anderer Stelle und in etwa einmal schrieb: Irgendwann teilst du dir die Zeit in Bruchstücke ein, geteilte Rationen, dann geviertelt. Jetzt ist es ein Würfel Zucker pro Tag. – Miriam Meckel hat ein Buch über ihre Läuterung geschrieben, über das, wovon sie sich immer abgelenkt hat. „Brief an mein Leben“ (Rowohlt) ist aber auch ein kalter Umschlag für die Ungewarnten, die Überdreher, die Überhitzten.

Eintritt: 7 / 4 Euro / Karten bestellen

2010