22.02.08 Freitag, 20.00 h

Lesung zum zehnten Todestag von Clemens Eich

„GRENZE ZWISCHEN ICH UND ICH“ - CLEMENS EICH: GESAMMELTE WERKE
MIT DEN HERAUSGEBERN ELISABETH EICH UND ULRICH GREINER (LITERATURREDAKTION DIE ZEIT)
LESUNG: PETER HEUSCH

„Clemens Eich selber war eine Figur auf der Grenze und zwischen den Zeiten. Geboren 1954, war er kein Achtundsechziger mehr, aber noch keiner von den neuen Tüchtigen und Unbedenklichen. Er war Deutscher und Österreicher. Er lebte in Hamburg und er lebte in Wien. Er gehörte weder ganz hierhin noch dorthin. Alle diese Grenzen gingen mitten durch Clemens Eich hindurch. Und die letzte Grenze, um die es ihm ging, ist die zwischen Ich und Ich. Das Motto des Romans ‚Das steinerne Meer’ ist der Satz des Holofernes bei Nestroy: ‚Ich möcht’ mich einmal mit mir selber zusammensetzen, nur um zu sehen, wer der Stärkere ist, ich oder ich’. Das ist komisch, aber es ist nicht komisch“, schreibt Ulrich Greiner in seinem Vorwort zur zweibändigen Ausgabe der Werke von Clemens Eich, die zum zehnten Jahrestag seines Todes im S. Fischer Verlag erscheint.

Clemens Eich, geboren 1954 in Rosenheim (Bayern), Sohn von Ilse Aichinger und Günter Eich, war zunächst Schauspieler in Frankfurt am Main und Wien. Er lebte zuletzt als Schriftsteller in Hamburg, wo er Prosa und Lyrik veröffentlichte. Mitten in der Niederschrift der „Aufzeichnungen aus Georgien“ starb er am 22. Februar 1998 an den Folgen eines Unfalls in Wien.

2008