06.09.12 Donnerstag, 19.30 h

Juli Zeh: Nullzeit oder unter Druck

Moderation: Uwe Wittstock (Focus)

„Auswandern. Das ergäbe doch nur Sinn, wenn das Land, in das wir fliehen, nicht wir selbst wären.“ Das sagt der alternde Schriftsteller. Die junge Frau liebt ihn dafür. Der Tauchlehrer, den beide engagieren, wanderte vor Jahren aus. Um sich heraus zu halten, aus sich und anderen. Was funktionierte – bis zum Eintreffen des Paares auf der spanischen Insel, irgendwo im Atlantik. „Nullzeit“ ist der fünfte Roman von Juli Zeh (Schöffling & Co.). Und wie bei all ihren Romanen ist das Verbrechen, ist das Unrecht der stille Protagonist, der die Menschen zwingt zu handeln, die vorher stillgehalten haben oder abgehauen sind. Scheinbar mühelos entwickelt Juli Zeh auf karger Vulkanlandschaft wie unter spiegelnden Oberflächen ein beklemmendes Szenario. Auf engstem Raum, in größter Weite, unter Druck.

Mit freundlicher Unterstützung von Journal Frankfurt

Eintritt 7 / 4 Euro / Karten bestellen

2012