18.06.08 Mittwoch, 20.00 h

Jan Böttcher liest aus "Nachglühen" und spielt eigene Songs

MODERATION: INA HARTWIG

Ein Dorf an der Elbe, vierzig Jahre in der DDR gelegen, gliedert sich nach der Wende wieder in Niedersachsen ein. Zwei ehemalige Schulfreunde kehren in ihren Heimatort zurück, der einst im Sperrbezirk der Grenze lag. 17 Jahre nach dem Mauerfall berühren sich ihre Kreise wieder und was einst zwischen ihnen vorgefallen ist, muß ein tiefes, existenzielles Zerwürfnis gewesen sein. Erzählt wird das Ganze in einem Prolog, der 1989 zur Zeit der Öffnung der Grenze spielt, und zwölf Kapiteln in der unmittelbaren Gegenwart. Wie in kurzen Kameraeinstellungen berichtet Jan Böttcher mit einer kargen Sprache, vielen Dialogen und atmosphärisch dicht beschriebenen Kneipengesprächen über die Eigenarten der nachwirkenden DDR. „Nachglühen“ ist ein zeitgeschichtliches Panorama und ein Buch über Schuld, Scham und Verrat.

Jan Böttcher spielt zwischendurch einige Songs, die im Mai auf seiner Solo-CD „Vom anderen Ende des Flures“ erscheinen.

Jan Böttcher, geboren 1973 in Lüneburg, lebt als Autor, Singer/Songwriter und Veranstalter von Lesereisen in Berlin. Seit zehn Jahren singt und textet er für seine Band „Herr Nilsson“. Bisher u.a. erschienen: „Lina oder: Das kalte Moor“ (2003) und „Geld oder Leben“ (2006). Mit seiner Erzählung „Freundwärts“  gewann Jan Böttcher beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2007 den Ernst-Willner-Preis.

Ina Hartwig ist Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Rundschau.

Mit freundlicher Unterstützung von Journal Frankfurt

2008