15.04.10 Donnerstag, 20.00 h

"Der Geist von Turin. Pavese, Ginzburg, Einlaudi und die Wiedergeburt Italiens nach 1943"

Mit Maike Albath, Carlo Ginzburg, Elettra de Salvo und Arno Widmann

In Mussolinis Italien, im Schatten der Fabriken von Fiat und Olivetti, begegneten sich in den dreißiger Jahren in Turin ein paar gebildete junge Leute. Sie gründeten Zeitschriften und Verlage, schrieben kritische Artikel, nahmen Verbannung und Gefängnis auf sich und fühlten sich als Avantgarde. Und das waren sie: Aus dem Kreis um Cesare Pavese, Leone und Natalia Ginzburg und den Verlag Einaudi kam jener Geist, der nach 1945 das Klima intellektueller Freiheit in Italien wesentlich geprägt hat. Maike Albath, die Italien kennt und liebt, beschwört in ihrem Buch die Stadt, in der diese stolze Episode aus Italiens jüngerer Vergangenheit ihren Lauf nahm, und ihre einmalige geistige Landschaft: Selten haben Intellektuelle einen so nachhaltigen Einfluss auf die Geschicke eines ganzen Landes genommen.

Carlo Ginzburg, der berühmte Sohn der weltberühmten italienischen Autorin Natalia Ginzburg, wuchs in Turin auf. Der Historiker und Kulturwissenschaftler ist führender Vertreter der Mikrogeschichte und der Neuen Kulturgeschichte. Bekannt wurde er in Deutschland 1980 mit „Der Käse und die Würmer – die Welt eines Müllers um 1600“. Er lehrt in Pisa und in den USA.

Maike Albath, geboren 1966 in Braunschweig, lebt in Berlin. Sie hat mehrere Jahre in Turin und Padua gelebt und ist eine Kennerin der italienischen Gegenwartskultur. Ihre Arbeit als Literaturkritikerin wurde 2003 mit dem Alfred-Kerr-Preis ausgezeichnet.

Eine Veranstaltung mit den Italienischen Kulturinstituten Frankfurt und Berlin.

Eintritt 6,- / 3,50 / Lesung italienisch / deutsch

2010