04.10.17 Mittwoch, 19.30 h

Oskar Roehler: Selbstverfickung

Moderation: Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt)

Auweia! Schöne, schnöde, blöde Kulturbranche

Oskar Roehler benennt seinen Romanheld nach einer Figur der Weltliteratur und lässt sie gegen den Kulturbetrieb anrennen. Gregor Samsa ist ein abgehalfterter Regisseur, Ende Fünfzig, ein ramponierter Typ in einer ramponierten Gesellschaft, der sich in Konsumtempeln und Puffs herumtreibt, um die ihm verbleibende Zeit totzuschlagen. In „Selbstverfickung“ lässt Samsa sein verpfuschtes Leben Revue passieren (Ullstein Verlag). Die Tatsache, dass er es als „Kulturschaffender“ vergeudet hat, trägt nicht gerade zu seiner Freude bei. Mit Hohn und Spott macht er sich über seine Erinnerungen her, über seine falschen Freunde und Wegbegleiter, seine Scheinerfolge und naiven Ambitionen von einst und schreibt dabei seine eigene, sehr schwarze Kulturgeschichte. Eine sarkastische Abrechnung mit der Leere der Medien- und Konsumgesellschaft, ein hemmungsloser Roman, der drastisch und komisch auch von der ungestillten Sehnsucht nach Schönheit erzählt. Das Gespräch mit dem Regisseur („Die Unberührbare“) und Autor („Mein Leben als Affenarsch“) führt der Feuilletonkorrespondent der F.A.Z. Andreas Kilb.

Eintritt 12 / 8 Euro 

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Oktober, Literatur, 2017